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Historischer Überblick


Herten wurde 1050 im Heberegister der Abtei Werden an der Ruhr als "Herthene" erstmalig erwähnt. Im Mittelalter war der Ort Teil des Kurfürstentums Köln. Für etwa 300 Jahre war das Schloss Herten Sitz der Statthalter des kurkölnischen Gerichtsbezirks. Zwischen 1844 und 1856 gehörte die Landgemeinde zum Amt Recklinghausen. 1857 trat Herten aus dem Amtsverband aus und erhielt eine eigene Verwaltung. Herten blieb bis zum Beginn des Steinkohlebergbaus 1872 dörflich geprägt.

Die nun einsetzende Industrialisierung beschleunigte das Wachstum der Bevölkerung. Da das Arbeitskräfteangebot der Umgebung nicht ausreichte, wurden zahlreiche Polen, Tschechen und Slowenen angeworben. Herten entwickelte sich zu einer der größten Bergbaustädte in Europa. 1882 installierte man mit vier Petroleumlaternen erstmals Straßenbeleuchtung in der Gemeinde. Die Gasanstalt eröffnete am 29. September 1900. Am 10. Mai 1901 nahm die Straßenbahn den Betrieb auf.

Am 1. April 1926 wurden die Bauernschaften Ebbelich, Disteln, Langenbochum und Scherlebeck aus dem Amtsverband Recklinghausen herausgelöst und in Herten eingemeindet. Die Einwohnerzahl nahm von 19.000 auf 35.500 zu, die Fläche der Gemeinde stieg von 1.500 auf 2.900 Hektar. Am 20. April 1936 erhielt Herten das Recht die Bezeichnung "Stadt" zu führen, sowie am 8. Juni 1936 das Recht, ein eigenes Stadtwappen zu führen. Weitere Rechte waren darüber hinaus gemäß der Deutschen Gemeindeordnung von 1935 nicht verbunden.

Durch den Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg und die Attraktivität des Bergbaustandortes stieg die Bevölkerung der Stadt bis 1961 auf rund 52.000. Am 1. Januar 1975 kam es im Zuge der kommunalen Neugliederung zur Eingemeindung der Stadt Westerholt und dem Ortsteil Bertlich.

Eingemeindungen

Einwohnerentwicklung


Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war Herten nur ein kleines Dorf mit wenigen hundert Einwohnern. Die Bevölkerungszahl wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Durch den Beginn der Industrialisierung und die Entwicklung des Bergbaus Ende des 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1871 erst 870 Menschen in der Gemeinde, so waren es 1925 bereits 19.000. Durch die Eingliederung mehrerer Bauernschaften am 1. April 1926 stieg die Bevölkerung auf 35.500. Auch danach wuchs die Bevölkerungszahl weiter.

1961 hatte Herten knapp 52.000 Einwohner. Einen Zuwachs von 17.686 Personen auf den historischen Höchststand von 70.795 brachte die Eingemeindung von Westerholt und Bertlich am 1. Januar 1975. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Herten nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 65.070 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Am 31. Dezember 2005 waren nach Angaben der Stadtverwaltung 51,6 Prozent der Hertener Bevölkerung weiblich und 48,4 Prozent männlich. 37,4 Prozent der Hertener Bürger waren der katholischen und 33,0 Prozent der evangelischen Kirche zugehörig.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.


(1) Volkszählungsergebnis



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Herten

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